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    light painting – lightmark – light graffiti

    Workshop

    zum Thema Light painting – Light Mark – Lightmark – Lightmarks

    Foto: BigJobs

    Fotografie bedeutet wörtlich „malen mit Licht“ (aus dem altgriechischen φῶς, phos, φωτός, photos, „Licht (der Himmelskörper)“, „Helligkeit“ und γράφειν, graphein, „zeichnen“, „ritzen“, „malen“, „schreiben“). Und genau dies möchte ich heute vorstellen, das malen mit Licht im eigentlichen Sinne. Unter anderem wird diese Verfahrenstechnik auch als Lightmarks, light painting, light graffiti, lightscribing oder Lichtmalerei bezeichnet.

    Das Grundprinzip ist relativ simpel, im Kern beruht es darauf eine bestimmte Szenerie bei Dunkelheit, z.b. eine Landschaft, einen Wald, oder ein Gebäude über einen längeren Zeitraum zu belichten, der sich bewegende Fotograf wird von der Kamera nicht erfasst und nur die mittels einer Lichtquelle gemalten Symbole und Figuren sowie die Umgebung abgebildet. Hierbei ist es wichtig die Kamera nicht zu bewegen, ein Stativ ist bei dieser Technik also unerlässlich.

    Man sollte auch auf einen festen Stand des ganzen Aufbaus achten, denn schon minimale Bewegungen, sei es durch den langsam nachgebenden weichen Waldboden o.ä. können bei längeren Belichtungszeiten zu Verwacklungen führen. Als Tipp empfiehlt es sich hier einige leichte Balsaholz Platten mit auf Fototour zu nehmen, diese vergrößern, unter die Stativbeine gelegt, die Auflagefläche und verhindern so ein einsinken.

    Hat man eine passende Location gefunden, sollte man in Ruhe den Bildausschnitt wählen und dabei auch auf kleine Details achten, stört ein Ast auf dem Boden den Bildaufbau oder lenken andere unwichtige Details den Betrachter von der eigentlichen Bildaussage ab, sind diese, sofern dies möglich ist, sorgsam zu entfernen. Wie bei den meisten guten Fotografien ist auch hier eine gute Planung sehr wichtig, man sollte also bereits vor der einbrechenden Dunkelheit mit dem Aufbau beginnen.

    Für den Fotografen empfiehlt es sich schwarze Kleidung und ggf. eine Mütze und Handschuhe zu tragen, so verhindert man das später auf dem Foto eine Hand oder ein Gesicht zu erkennen sind. Durch die lange Belichtungszeit und das sich bewegen des Fotografen wird dieser auf dem späteren Foto praktisch unsichtbar und verschmilzt vollständig mit seiner Umgebung. Übrig bleiben nur die gemalten Lightmarks in der Luft.

    Ist alles soweit fertig aufgebaut beginnt die eigentliche „Arbeit“ – mittels Taschenlampen, Knick-Lichtern, Kerzen, Fackeln, Neon-Röhren oder anderen „Lichtpinseln“ malt man verschiedenste Symbole, Formen und Farben in die Luft, hier sind dem Künstler kaum kreative Grenzen gesetzt, allerdings sollte man auch hier auf ein sinnvolles Konzept achten damit das Foto hinterher eine klare Aussage besitzt. Eine Möglichkeit besteht zum Beispiel darin die natürlich Formen der Umgebung nachzumalen bzw. hier gezielt Akzente zu setzen. Oder man malt einfach neue Formen und Farben, je nach Geschmack.

    Die light painting Fotografie sollte man die Kamera über einen Kabel- oder Funk-Fernauslöser starten und stoppen um ein perfekt ruhiges und scharfes Bild zu gewährleisten. Es empfiehlt sich die Bulb (unendlich) oder Langzeit-Funktion der Kamera zu nutzen um ausreichend lange Belichtungszeiten zu ermöglichen, ein niedriger Iso-Wert sollte gewählt werden (z.b. 160 oder kleiner – bei einigen digitalen Spiegelreflex Kameras ist dies nur über eine Deaktivierung des verbesserten Dynamikumfanges möglich) um Bildrauschen zu verhindern.

    Für eine schöne und ausgewogene Belichtung sollte der Fotograf für den Anfang die sog. blaue Stunde nutzen. Die blaue Stunde ist ursprünglich ein poetischer Begriff für die Zeit der Dämmerung zwischen Sonnenuntergang und nächtlicher Dunkelheit sowie für die Zeit kurz vor dem Sonnenaufgang. Während dieser Zeit besitzt das tiefblaue Sonnenlicht in etwa dieselbe Helligkeit und Farbtemperatur wie das künstliche Licht von Gebäude- und Straßenbeleuchtungen. Physikalisch beschreibt die Farbtemperatur die geänderten Beleuchtungsverhältnisse. Während die Sonne eine Farbtemperatur von ca. 5500K (Kelvin) hat, beträgt die des blauen Himmels zwischen 9000K und 12000K. Am Tage mischen sich diese beiden Lichtquellen zum typischen Tageslicht mit einer Farbtemperatur von 6500 K. In der blauen Stunde entfällt das direkte Sonnenlicht, übrig bleibt das Himmelsblau. Hierdurch werden die Fotos natürlicher und es treten keine extremen Kontraste zwischen Hell und Dunkel auf.

    Sollte das Umgebungslicht noch zu hell sein um ausreichend lange Belichtungszeiten zu erreichen hilft der Einsatz eines Pol- oder Graufilters bzw. das Abblenden.

    Um gleichmäßige Lichtfiguren zu erhalten kann man die Taschenlampe oder eine anderen Lichtquelle an ein Band binden und durch kreisende Bewegungen Kugeln und Ellipsen formen. Bei einem Positionswechsel des Lichtmalers empfiehlt es sich die Lampe mit einem schwarzen Tuch oder einem Handschuh abzudecken um keine Lichtspur auf seinem Weg zu hinterlassen.

    Auch das einfärben des Lichtes ist beispielsweise durch die Verwendung von farbigen Plastikfolien möglich die man um die Taschenlampe legt. Bestimmte LED Lampen und Fiberglaslichtstife erzeugen faszinierende Effekte.

    Hier ist jetzt die Kreativität und der Ideenreichtung des Fotografen gefragt, viel Spaß beim ausprobieren und ein gutes Gelingen.

    Ein paar Anregungen und weitere Tipps sowie viele Beispielfotos finden man unter anderem auf folgenden Homepages:

    http://www.lightmark.de
    http://www.geo.de/GEO/reisen/reisetipps/56694.html?p=1
    http://abduzeedo.com/learning-light-painting
    http://fotoblog.viktor-dite.de/fotos/lightmarks-lichtmalerei-lightscribe
    http://lightpainting.org

    Foto: ThoreauDown

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